Der Morgen begann schon gut. Einer der „Hausdamen“, die für die Zimmerreinigung zuständig war, vermittelte mir, dass ich spätestens um 10 Uhr das Zimmer verlassen müsste, damit sie dann gleich loslegen könnte. Sie ließ sich auch auf keine Verhandlung ein. Der Morgen begann dann mit einer anderen Art der Reinigung. Diesmal stand nicht die psychische Reinigung im Vordergrund, sondern die innere körperliche.
Dazu bekamen wir zwei Schnapsgläser aus Kunststoff, mit denen wir unsere Augen mit Wasser reinigen sollten. Eine sehr feuchte, aber auch lustige Sache, wie die Bilder zeigen:

Danach kam die Nase dran. Salzwasser in ein Nasenloch, Wasser fließt aus dem anderen wieder heraus. Soviel zur Theorie. Praktisch erwies sich das für einige als kompliziert, sodass das darin endete, dass einige an dem Morgen einiges an Salzwasser zu sich nahmen. Weitere Möglichkeiten der inneren Reinigung wurden dann noch verbalisiert, aber dazu schweigen wir lieber. Danach gab es eine verkürzte Variante der Asanas, allerdings mit sehr eleganten Übergängen zwischen den einzelnen Positionen. Dazu waren allerdings nicht viele der Teilnehmer in der Lage, von mir ganz zu schweigen.
Direkt nach dem Frühstück und nach einer Dusche, bzw. der Auszug aus meinem Zimmer und dem Abschied aller, fuhren Jeo und ich in die Berge.

Unser Ziel war Kurisumala, das Kreuz auf dem Berg, wie es in Malayalam heißt. Ein, von den Franziskanern gegründeter Ashram. So zumindest heißt es dort. Ich würde eher sagen ein Kloster, aber dem sei nicht so, wurde mir versichert.
Die Fahrt Richtung Vagamon dauerte trotz einer Entfernung von nur 45 Kilometern immerhin fast 2 Stunden.

Unterbrochen haben wir den Weg dahin durch einen Abstecher zum Manala Wasserfall.

Der wird sicherlich nie ein Touristenmagnet werden, denn der Weg dorthin bedarf einiges an Kletterkünsten.

Man durchquert eine Plantage mit kleinen Ananas Pflanzen:

und erreicht dann aber einen tollen ca. 25 Meter hohen Wasserfall, in dessen Pool man ganz toll baden kann.

Der Weg dahin hatte sich auf alle Fälle gelohnt.
Weiter ging es zur „Kurisumala Dairy farm“. Durch die Monsunschäden waren einige Teile der Straße so schwer beschädigt, dass wir teilweise Schritt fahren mussten.
Auf dem Berg steht eine kleine Kapelle und dahinter der Hof mit den Kuhställen. Die Milch von dort gilt als eine der Besten und soll auch ganz anders schmecken.
Danach gab es erstmal etwas leckeres zu Essen:

Wir mussten den Rückweg dann doch schon bald antreten, da ich ja noch nach Fort Kochi musste.
Der Weg dorthin führte uns gefühlt quer durch den Bundesstaat Kerala. Wieder konnten wir einen tollen Sonnenuntergang beobachten.

Im Dunkeln, um 18 Uhr, erreichten wir dann Fort Kochi, wo ich bereits 10 Tage vorher schonmal war. Diesmal allerdings ganz alleine, ohne Gruppe und mit dem Ziel etwas intensiver die Läden zu besuchen. Den Homestay, den ich vorher schon gebucht und bezahlt hatte, lag super zentral und war, bis auf die Lärmbelästigung, sauber und mit Klimaanlage.
So machte ich mich dann im Dunkeln, mit einem Stadtplan bewaffnet und mit guten Tipps ausgestattet auf den Weg in die Altstadt. Man kann da ja unterschiedlicher Meinung sein, Fort Kochi ist zwar schon sehr touristisch geprägt, aber nach den vielen rein in Städten und Dörfern war das mal eine Abwechslung. Nachdem ich ein paar Souvenirs für mich gefunden hatte, trank ich in der „Bar“ eines der ältesten Häuser (Koder House) am Platz noch ein Bier. Hier mein Blick in den Innenhof:

Müde und zufrieden versuchte ich gegen 21 Uhr zu schlafen. Leider waren die Einheimischen auf ihren schweren und lauten Royal Enfield Motorrädern bis weit in die Nacht noch aktiv, was meinen Schlaf doch etwas beeinträchtigten.

Eine Antwort

  1. Lieber Ralf, bisher habe ich alle deine interessanten Berichte gelesen und verwahrt. Ich beneide dich wegen der vielen Eindrücke. Da solltest du bald mal einen kompletten Reisebericht erstellen. Halte noch gut durch und melde dich dann mal wieder von zu Hause. Die RRL liest auch alle Tage mit. Viele Grüße: Br. Friedhelm.

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