Nachdem ich um 21:30 Uhr vom Hotel abgeholt wurde, machten wir uns auf den Weg zum Bahnhof Sealdah, dem zweitgrößten in Kalkutta, der viertgrößten Indiens.
Der Fahrer dachte, es gäbe Staus wegen „Puja“, aber es dauerte nur 20 Minuten bis wir den Bahnhof erreichten. Wir mussten dann aber doch noch ca. 1 Stunde im Wagen verbringen.
Der Bahnhof ist riesig und auch nachts ziemlich voll. Mein Zug nach NJP kam pünktlich an und mein Bett war schnell gefunden.

Danach verabschiedete sich der Reiseleiter und ließ mich mit meinem Schicksal allein.
Das Bett hatte ich schnell gebaut, musste aber feststellen, dass es recht kurz ist.

Die Füsse heraus hängen lassen, war keine Option, da es doch ziemlich geschäftig auf dem schmalen Gang zuging. Also hieß es Beine einziehen.

Um 23:20 Uhr fuhr der Zug los, einige Betten über mir blieben leer und füllten sich erst in der Nacht, leerten sich dann aber wieder, nachdem der Schaffner keine Fahrkarte vorfand. Am Morgen allerdings waren trotzdem irgendwie alle Betten voll.
Nachdem sich alle schreienden Kinder beruhigt hatten und der Rest das Reden einstellte, konnten die Lichter gelöscht werden und schlafen war angesagt.
Nicht so einfach, wenn es rumpelt und die „Matratze“ nicht gepolstert ist.
Morgens war mir klar, warum mein Nachbar die Decke direkt auf sein Bett gelegt hat und sich nicht damit zugedeckte. Nachts zog allerdings immer ein kühles Lüftchen durch den Wagen, was die Gefahr von Nieren- und Nackenchmerzen nach sich ziehen kann. Also dann doch lieber hart liegen, aber dafür warm schlafen.

Die Nacht war kurz, aber ich war ausgeschlafener, als nach dem Flug.

Viele waren dann um 6 Uhr mit dem Sonnenaufgang schon wach und so langsam wurde es wieder lauter. Die noch belegten Betten wurden aber trotzdem gerne als Sitzgelegenheit genutzt.

Einige nutzten jede Minute im Bett. Die ausgiebige Körperpflege musste, angesichts der Toilette Marke „India Style“, leider ausfallen.
Der Rest der Fahrt zog sich dann doch noch hin. Als dann jeder sein Bett wieder verlassen hatte, die Betten wieder eingeklappt waren, fanden sich neben mir plötzlich Menschen, die vorher nicht in unserem“Abteil“ saßen und dann wurde es sehr eng. Es sah wie der Sammelplatz einer Großfamilie aus.

Spenden für die Reinigung des Zuges waren ebenso fällig, wie für die Segnung des Wagens durch eine Priesterin.
Dann endlich um 9:30 Uhr Ankunft in New Jalpaiguri.