Die Nacht im letzten Hotel mit Heizstrahler, Decke und Laken (keine Bettdecke) war ziemlich kalt. Das amerikanische Frühstück reichhaltig aber die Abrechnung dann ärgerlich, da das Hotel keine internationalen Kreditkarten annahm ! Daher war Barzahlung angesagt. Das hatten wir nicht eingeplant. So ging es dann weiter nach Shimla, über die engen Bergstraßen mit vielen langsamen Lastwagen, Bussen und anderen illustren Verkehrsteilnehmern.


Shimla erreichten wir gegen Mittag und könnten gleich am Anfang der Stadt das Indian Institute of Advanced Studies (IIAS) besuchen. Das besondere daran war, dass es in der bekannten im jakobethanischen Stil erbauten Viceregal Lodge (auch Rashtrapati Niwas genannt) seine Heimat hat.


1888 für den „Stadthalter“ der Königin von England in Indien erbaut, steht es auf einer Fläche von 134 ha auf einem Gebirgskamm über der Stadt mit tollem Rundumblick.


Während der Verhandlungen um die Teilung Indiens 1945/47 fanden hier die Vertrags- verhandlungen der 3 beteiligten Interessensgruppen u.a. mit Gandhi statt. Später fiel es der indischen Regierung zu und wurde 1965 an das Institut weitergegeben. Ein sehr schönes Gebäude mit einer sehr repräsentativen Halle und einem sehr schön gepflegten großen Garten.


Dann haben wir uns auf die Mall gemacht, die Fußgängerzone über mehrere Ebenen hinweg. Dieser Bereich wurde den Indern bis zum 1. Weltkrieg vorenthalten. Lediglich die Britten durften hier flanieren und am gesellschaftlichen Leben teilhaben. Die einzelnen Geschäfte sind wie an den Berg geklebt. Man hat immer das Gefühl gleich stürzt der Laden, in dem man sich befindet, ab.



Da Samstag war, waren Geschäfte und Straße voll.

Shimla zieht sich auf einer Höhe von 2100 Metern über mehrere Bergketten, hat um die 170.000 Einwohner und wurde früher von den Britten als Regierungs- sitz im Sommer genutzt. Daher sind auch viele historische Gebäude noch erhalten.




Weltkulturerbe (seit 2008) Shimla-Kalka Toy Train
Unser Ziel war an dem Tag Kalka, aber nicht mit unserem Fahrer sondern mit der schmalen und kurzen Eisenbahn. Die Strecke würde 1903 gebaut, ist insgesamt 96,5 Kilometer lang und überwindet auf dieser Distanz einen Höhenunterschied von 1.420 m (Kalka: 656 m, Bahnhof Shimla: 2076 m). Zusätzlich zu der großen Steigung werden auf der relativ kurzen Strecke insgesamt 864 Brücken (viele davon Viadukte), 102 Tunnel (der längste davon 1,14 km lang), 919 Kurven sowie 18 meist kleinere Bahnhöfe passiert bzw. durchfahren. Insgesamt dauert die Fahrt etwa 5–6 Stunden.



Immer mal wieder steigen an der einen oder anderen Haltestelle Menschen ein, um einfach mal mitzufahren. Ob die ein Ticket haben ist fraglich.
Besonders zum Ende hin schraubt sich der Zug mit seinen sieben Wagons durch die Fichtenwälder geräuschvoll nach unten. Neben Fichten gab es aber auch immer mal wieder Kakteen, Bananen- und Zitronenbäume zu sehen . Eher ungewöhnlich auf einer Höhe von um die 1500 Meter.