Nach dem Frühstück und auschecken im Ibis Hotel sind wir zum Affentempel (Galta Ji) gefahren. Dort wurden wir von unserem erfahrenen und etwas fordernden Guide begrüßt. Er erklärte und zeigte uns die Palastanlage. Es ist keine typische Tempelanlage. Sie dient auch als Schule für zukünftige Mönche und beherbergt über 1000 Affen.
Der Sage nach soll ein Mönch den ersten Tempel gebaut haben und sein ganzes Leben hier verbracht haben. Es gibt natürliche Quellen, die sich angeblich aus Ganges Wasser speisen. 3 große Becken, jeweils eines für Männer, Frauen und Affen gibt es in dem auch gewaschen wird.








Natürlich gab es auch Fotos mit den berühmten Affen.


Am höchsten Punkt geht es dann weiter zum Gipfel, wo der Sonnentempel (Surya Mandir) steht, den wir auch besucht haben.







Die lokale Priesterin klärte uns auf, das der Tempel schon 300 Jahre alt ist, segnete uns und gab uns etwas Prassat (Puffreis, hat eine ähnliche Bedeutung wie bei uns eine Hostie).
Man hatte einen schönen Blick auf die andere Seite der Stadt Jaipur.


Auf dem Weg begegnete und auch eine alte Frau, die verzweifelt versuchte ihre Ziegen mit Steinen vom Berg zu verjagen, aber unsere Steinwürfe vermochten die Ziegen nicht aus der Ruhe bringen.
Weiter ging es Richtung Pushkar. Dort sind wir direkt zum nächsten Tempel gefahren, dem Savitri Tempel auf dem Berg Ratnagiri.

Hier haben wir den Fußweg genommen und waren fast schneller als die Seilbahn. Allerdings sollte man dafür eine gute Kondition haben, auch weil die Stufen teilweise sehr hoch sind.



Affen gibt es dort ganz viele, die einem alles aus der Hand nehmen, ob Sonnenbrille oder Wasserflasche, am liebsten aber etwas zum Essen. Den Sonnenuntergang haben wir dort nicht gesehen, es war zu diesig.
Unser „Hotel“ entpuppte sich eher als Gästehaus mit ziemlich offener Bauweise. Glücklicherweise befanden sich unsere Zimmer im 1. Stock.
Den Abendspaziergang verbrachten wir im Basar, in dem es sehr viele Dinge gab, die wir nicht brauchen.

Rundherum wurden wohl gleich mehrere Hochzeiten gefeiert, was sich so anfühlt wie Silvester und Fastnacht in einer Nacht mit permanent hohem Geräuschpegel.
Die Nacht war dann doch ruhig, zumindest habe ich ab 22 Uhr nichts mehr gehört. Frühstück im Hotel gab es erst ab 8:30 Uhr so sind wir dann schon um 7:45 Uhr Richtung Ajmer gefahren. Besondere Bedeutung hat Ajmer als heiliger Ort der Muslime, da sich hier das Grab von Khwaja Muin-ud-din Chishti, einem als heilig verehrten Sufi, befindet, auch bekannt als Gharib Nawaz, er war ein persischer islamischer Mystiker (Sufi) und der bekannteste Scheich des Tschischtiyya-Ordens in Südasien. Es ist aber auch eine Pilgerstätte anderer Religionen.






Wie immer Schuhe ausziehen und von einem Schuhwächter, gegen Einwurf kleiner Münzen, bewachen lassen. Die Schuhe zieht man hier nicht aus, weil der Boden so sauber ist, sondern weil es die Religion vorschreibt. Ebenso muss man die Haare bedecken und darf nur wenig Haut zeigen. Photographieren ist grundsätzlich verboten.


Nach dem Tempel, statt Erleuchtung frühstücken gehen, in einem eher westlich angehauchten Café wieder zurück in Pushkar.



Gestärkt wieder in Richtung Bazar und auf dem Weg zum Brahman Tempel, einem der wenigen seiner Art in Indien.
Der Legende nach erschlug Lord Brahma einen Dämon namens Vajranabha mit seiner Waffe, der Lotusblume. Drei Blütenblätter der Blume fielen an drei verschiedenen Stellen auf die Erde, und an diesen Stellen befinden sich die Pushkar-Seen, die Jyeshta (großer) Pushkar, Madhya (mittlerer) Pushkar und Kanishtha (kleiner) Pushkar-See heißen. Der Jyeshtha ist der Hauptsee, der sich in der Nähe des Tempels befindet. Nachdem er Vijranabha getötet hatte, wollte Brahma hier ein Yagna durchführen. Da seine Gefährtin Savitri jedoch nicht rechtzeitig eintreffen konnte, heiratete er Gayatri und führte das Yagna mit ihr im Schlepptau durch. Nach hinduistischem Glauben kann ein verheirateter Mann kein Yagna in Abwesenheit seiner Frau durchführen. Daher beschloss Brahma, Gayatri zu heiraten, um das Yagna (vedisches Feuerritual) durchzuführen.
Als Savitri jedoch den Ort des Yagna erreichte, wurde sie wütend, als sie Gayatri neben ihrem Mann sitzen sah. Wütend über die zweite Heirat ihres Mannes verfluchte Savitri Lord Brahma und erklärte, dass er niemals verehrt werden würde. Sie verfluchte auch diejenigen, die seine Hochzeitszeremonie ermöglichten. Doch Gayatri schwächte die Auswirkungen des Fluchs mit ihren Kräften ab. Daraufhin wurde der Tempel in Pushkar für die Verehrung von Brahma reserviert.


Ohne einen Segen bekommen zu haben machten wir uns dann auf den Weg zum heiligen Wasser, um an den sogenannten Ghats ein Stückchen am See lang zu laufen.



Es war überall angeraten die Schuhe dort auszuziehen, aber da wir oben auf den Treppen liegen, haben wir sie angelassen. Das war auch gut so, denn um die nächste Ecke stand eine Kuh mit allem was so eine Kuh hinterlässt.


Der Pushkar-See ist von 52 Badeghats (eine Reihe von Stufen, die zum See führen) umgeben, zu denen die Pilger in großer Zahl strömen, um ein heiliges Bad zu nehmen, besonders um Kartik Poornima (Oktober-November), wenn die Pushkar-Messe stattfindet. Ein Bad im heiligen See soll von Sünden reinigen und Hautkrankheiten heilen. Rund um den See befinden sich über 500 Hindu-Tempel. Die Pushkar Messe ist eine große Verkaufsveranstaltung für Pferde und Kamele, ein großes Volksfest, was gerade vorbei war, als wir ankamen. Sehr beliebt bei Einheimischen und internationalen Gästen. Übrigens blieb, wie immer, viel Dreck !




Nach einer kurzen Pause im Hotel wollten wir noch einen Südindischen Tempel besichtigen. Da wir keine Inder sind würde uns der Zutritt aber verwehrt. Dafür bekamen wir Blütenblätter mit den Hinweis diese in den See zu werfen, um unser Karma zu verbessern. So machten wir uns auf den Weg zum See und wurden durch einen freundlichen Herrn auch an die richtige Stelle gelotst. Dort angekommen zeigte uns auch sogleich ein zufällig Anwesender auch den richtigen Platz am Wasser, nachdem wir die Stufen zum Wasser heruntergestiegen sind. Dort entpuppte sich der Nette als angeblicher Priester, der mit uns eine Zeremonie durchführen wollte. Danach würde uns auch niemand mehr belästigen ! Dankend ablehnend verschwand er ganz plötzlich wieder und wir waren alleine mit unserem Karma 😕.
Frustriert gingen wir ins Sunset Café um auf den Sonnenuntergang zu warten. Mit der Zeit füllte sich der Platz vor dem Café mit weiteren Schaulustigen zu denen sich diverse Musiker mit indischen Instrumenten, Kostümen und Trommeln versammelten. Klar war, dass jeder etwas zu verkaufen oder anzubieten hatte, inkl. Futter für die Tauben, warum wohl ? Ist gut für Dein Karma 😃.

Der Sonnenuntergang war dann doch nicht so spektakulär wie erwartet oder auch wie zu Hause.

So sind wir dann doch noch etwas essen gegangen.

Hochzeitslärm geht weiter 🫣