Madurai ist eine der ältesten Städte Südindiens und kann auf eine über zweitausendjährige Geschichte zurückblicken. Heute hat sie ca. 1 Million Einwohner, sie liegt am Ufer des Flusses Vaigai.
Die Reise nach Madurai dauerte etwa vier Stunden, obwohl nur ca. 230 km zu fahren sind, die Straßen- verhältnisse lassen allerdings kein schnelleres Fortkommen zu. Daher erreichten wir Madurai erst am Nachmittag.
Dann ging es direkt zur Besichtigung des größten Tempels in der Altstadt. Da es letztes Jahr einen großen Brand im Tempel gab, wurden die Sicherheitsvorkehrungen stark erhöht, sodass niemand etwas mit hinein nehmen darf. Außerdem gab es Beschwerden über die „Selfie-wut“ lokaler Touristen, deshalb wurde auch das Fotografieren verboten.

Der Minakshi Tempel oder richtig Sri Minakshi Sundareshwara Tempel stammt aus dem 12. bzw. 13. Jahrhundert. Die aktuelle Form erhielt er erst im 16. bzw. 17. Jahrhundert. Er ist Minakshi der Göttin Parvati geweiht und der einzige Tempel, der nur ihr gewidmet ist. Sundareshvara im Namen, steht für Shiva.
Der mit über sechs Hektar sehr weitläufige Tempelkomplex, besteht aus drei konzentrischen Bereichen, die um die beiden Sundareshvara und Minakshi geweihten Hauptschreine herum aufgebaut sind. 12 Gopurams gibt es insgesamt, mit Höhen zwischen 45 und 50 Metern. Nur einer ist mit 51,9 Meter noch höher. Die Mauer um die Anlage erstreckt sich auf über 240 Meter je Seite und bestimmt maßgeblich das (Alt-)Stadtbild.

Man kann an der Anzahl der bronzenen „Pins“ auf dem Dach die Anzahl der Stockwerke der Gopurams erkennen. Hier gibt es z.B. 4 Stück mit 9 Stockwerken. Leider ist das auf den Bildern hier nicht zu erkennen. Die Dächer der beiden Hauptschreine von Parvati und Shiva sind goldbedeckt.

Das Museum im Tempel, in einer sehr gut erhaltenen 1000 Säulen Halle, hält interessante Exponate bereit. Alle Säulen sind sehr gut erhaltenen und kommen hier gut zur Geltung.
Danach haben wir noch den sog. Schneider Markt besucht

.. in einem alten Tempelbereich mit wunderschönen Säulen.

Das Besondere an dem Markt ist, dass man innerhalb einer Stunde sein fertig genähtes Kleidungsstück abholen kann ! Das nenne ich mal „Fast-Fashion“.

Abends ging es noch zur Musik- und Lichtschau im alten, um 1635 erbauten, Palast (Thirumalai Nayakar Mahal).

Die Show war anfangs noch ganz nett, wiederholte sich aber immer wieder und die Moskitos waren irgendwann auch nicht mehr zu ertragen. Deshalb bin ich dann auch früher gegangen, war aber nicht der Einzige. Es wurde die ganze Geschichte des Lebens bzw. der Siege Königs Thirumalai Nayak und natürlich des Palastbaus erzählt.


Am nächsten Morgen statteten wir dem Vandiyur Mariamman Teppakulam einen kurzen Besuch ab. Es ist ein sehr großer Tempelteich mit einer Seitenlänge von ca. 300 Metern und ca. zwei Meter tief ! Der Größte in Tamil Nadu. Er wird nur während der religiösen Feste genutzt.

Jeweils 12 Stufen führen von jeder Seite in den Teich.

In der Nähe von Ramanathapuram, d.h. auf den Weg, haben wir noch zwei ungewöhnliche „Open Air“ Tempel besucht. Einen zu Ehren der Wächter.

Hier standen früher mal ganz viele Pferde um die Statue des Wächters herum.

leider sind davon nicht mehr viele übrig geblieben.

Weiter ging es zu einem anderen unscheinbaren Tempel.

Schön wegen des Aufbaus mit rechts der Paar, was sich gegenüber sitzt, und links dem Schlangenbeschwörer.

Und dazwischen die Pferde mit den Kriegern.

Eine schönere Version gab es dann später nochmal. Vom Reiter …

und dem Schlangenbeschwörer

Das sind eher tamilische, weniger hinduistische Tempel.