Die ganze Nacht hat es wohl geregnet und die Strecke aus der Stadt sah nicht sehr einladend aus.

Unterwegs kamen wir an großen Feldern vorbei, auf denen Salz abgebaut wird. Indien ist der drittgrößte Salzproduzent der Welt

und natürlich alles Handarbeit, morgens oder abends, wenn die Sonne nicht mehr so stark scheint.

Ein Tempel auf dem Weg dient hier als eine Art Hinweisschild ?

Kurz vor Kanyakumari befindet sich die größte Windfarm der Welt mit 450 MW !!
Nach fast 6 Stunden Fahrt endlich angekommen. Kanyakumari liegt am Kap Komorin, dem südlichsten Punkt des indischen Subkontinents und nur knapp 22.000 Einwohnern, aber über 7 Millionen (meist) hinduistische Pilger.
Mein Reiseführer war auch schon da und es ging gleich los zum Vivekananda Memorial auf der anderen Seite, auf eine der beiden kleinen Inseln.

Es ist eine 1970 errichtete Gedenkstätte für den Hindu Philosophen Vivekananda, der hier 1892 zum Felsen geschwommen ist und hier drei Tage meditierend ohne Essen und Trinken verbracht hat. Es gibt einen Schrein, der die Fußspur der jungfräulichen Göttin Kumari Amman zeigt.

Es gibt dort das Denkmal von Vivekananda und im unteren Teil eine Meditationshalle.

Es gab damals ziemlich viel Stress um den Felsen, weil alle Religionen den plötzlich für sich reklamierten, nachdem der Plan für das Denkmal veröffentlicht wurden. Es hat von 1964 bis 1970 gedauert, bis endlich alles fertig war.

Dank meines Reiseleiters ging es ziemlich schnell an der langen Schlange vorbei auf’s Boot und durch die Menschenmenge an die richtigen Stellen und wieder zurück.
Auf der zweiten Insel daneben wurde im Jahr 2000 die 40,5 Meter hohe Tiruvalluvar-Statue als Denkmal für den tamilischen Dichter Tiruvalluvar, dem Verfasser des Tirukkural, errichtet.

Weiter ging es zu „Lands End„, auch hier hört dann Indien einfach auf ?, nicht so spektakulär wie auf der Insel.

Der Tsunami von 2004 hat der Stadt ziemlich zugesetzt und zu großen Zerstörungen geführt. Trotzdem sieht man davon nicht allzuviel. Interessanterweise sind hier die Christen in der Mehrheit. Er gibt auch eine sehr berühmte Wallfahrtskirche „Our Lady of Ransom“, die schon auf Apostel Thomas im 1. Jahrhundert zurück gehen soll.
Der Bhagavathy Tempel war unser nächstes Ziel.

Ziemlich klein, aber eine schöne Statue von Parvati in der Inkarnation einer Heranwachsenden namens Devi Kanya Kumari. Sie soll die Unbeweglichkeit des Geistes entfernen. Alle Männer mussten nicht nur ihre Schuhe sondern auch ihre Oberteile ablegen. Natürlich war mit als „Ungläubiger“ der Zutritt zum inneren Tempel nicht gestattet.
Nicht weit davon entfernt lag das Gandhi Memorial Denkmal, das eher bescheiden anmutete.

Es zeigt die Stelle, an der die Asche Gandhis nach seinem Tod in alle Winde verstreut wurde.

Leider ziemlich trostlos und, wie vielfach, in einem schlechten Zustand. Allerdings ein interessantes Detail, an seinem Geburtstag scheint die Sonne direkt auf diese Platte. Sehr schön konstruiert.
Als wir so auf den Sonnenuntergang warteten, geschah etwas interessantes. Direkt in der Nähe kreiste ein Hubschrauber der Indian Royal Air und landete dann einfach mitten auf der Kreuzung ?.

Der schönste Platz für den Sonnenuntergang lag etwas weiter außerhalb und war gut besucht.

so blieb es nicht aus, dass ich mit einem jungen Mann, der mit seiner kleinen Schwester unterwegs war, ins Gespräch kam.

So verging die Zeit recht schnell, bis die Sonne dann vollends untergegangen war.
