Meine Reisen durch Indien
nach einem Mittagsschlaf habe ich den ersten Nachmittag in Chennai im Spencer Plaza, einem der ältesten Einkaufszentren, verbracht. Es wurde schon 1864/65 gebaut, brannte dann 1983 ab, wurde allerdings dann wieder aufgebaut. Sah ein bisschen aus wie auf einem großen Markt, allerdings mit richtigen Geschäften ?.
Für die Hin- und Rückfahrt habe ich mich in ein Tuk-Tuk gewagt, um noch etwas besser den Verkehr zu erleben ?.
Mein Abendessen oder besser Nachmittagessen habe ich bei einem Restaurant einer großen indischen Kette eingenommen. Das „Hotel Saravana Bhavan“ ist die größte südindische vegetarische Restaurant- kette der Welt und wurde 1981 mit einem Startkapital von 5.000 GBP hier in Chennai, Tamil Nadu, Indien, gegründet.
Das Essen war sehr lecker und reichlich. Es besteht aus einem riesengroßen Reis-Linsen Crêpe, der mit Kartoffeln gefüllt ist. Dazu werden diverse Saucen gereicht. Da wird man für unter 2,50€ richtig gut satt ?.
Noch ein paar Impressionen auf dem Weg zum Bahnhof:
Los ging es gleich am Morgen zur Kalakshetra Foundation, eine Organisation, die sich dem Tempeltanz und der entsprechenden Musik widmet. Gegründet 1936 von Rukmini Devi Arundale und ihrem Mann, brachte sie eine Abwandlung des bisherigen Tanzes frei von „erotischen“ Elementen auf. Der Kalakshetra-Stil ist bekannt für seine kantige, gerade, ballettartige Kinästhetik. Heute beherbergt die Stiftung eine (Tanz) Schule, ein Internat, eine Schule für Textil und eine Hochschule. Die Lehrer orientieren sich an der Pädagogik von Maria Montessori, die 10 Jahre dort auch gelehrt hat. Das Leben der Gründerin ist auch sehr ungewöhnlich und lesenswert.
Auf dem Grundstück gibt es eine paar Dutzend Pavillons, wo Gruppen von um die 10 (meist) Tänzerinnen üben. Das war sehr interessant anzusehen, wie die die verschiedenen Choreographien einstudieren. Leider durfte ich keine Fotos machen. Es gab auch ein paar junge Männer und einige wenige Teilnehmer, die nicht aus Indien kamen.
Weiter ging es zum Kapaleeswarar Tempel, einem der ältesten und heiligsten Plätze in Chennai zu Ehren Gott Shivas (genannt: Kapaleeswarar) und Parvati (Karpagambal in Tamil).
Der Tempel ist in Mylapore, einem Vorort von Chennai zu finden und wurde wahrscheinlich um 1250 AD gebaut, aber erst seit dem 16 Jahrhundert sieht er so aus. Es gibt mehrere Tempel und 2 sogenannte „Gopuram“s, also Türme, die früher als Wachtürme oder Waffenlager der damaligen Könige genutzt wurden.
Es gibt auch einen bekannten Baum, an dessen Ästen, die Frauen mit überfülltem Kinderwunsch einen Wunsch in Form einer Wiege hängen können
Ebenso gibt es einen Stall für die geschenkten Kühe. Passt aber irgendwie nicht in eine solche Tempelanlage rein.
Da heute ein besonderes Fest (Karthika Deepam = Festival des Lichts) ist, kamen schon Einige und opferten diverse Früchte oder mit Ghee gefüllte Tongefässe wurden verbrannt. Die Pilger selbst dürfen nicht in die Tempel rein, anders als im Norden, das ist lediglich dem Brahmanen erlaubt.
Noch ein paar Impressionen aus dem Tempel:
Danach wechselten wir die Religion und fuhren zur St. Thomas Basilica, neben dem Petersdom und Santiago de Compostela, einer der weltweit einzigen 3 Basilikas.
Klein, aber fein, dagegen ist mancher Dom in Deutschland größer. Erbaut 1893 und 1956 in den Stand der Basilica minor erhoben. Der Legende nach hatte der heilige Thomas 72 AD auf dem nahegelegenen Berg den Märtyrertod erlitten und seine Gebeine ruhen nun unter der Kirche.
Danach ging es weiter mit dem Besuch des Parthasarathy Tempels, gewidmet Gott Vishnu als Inkarnation von Brahman, hier auch Krishna. Leider durfen alle Nicht Hindus nicht hinein.
Nach so viel Besichtigung von steingewordener Religion war es Zeit etwas zu essen. So machten wir Halt bei einem kleinen Restaurant (bei uns würde man Schnellimbiss sagen).
Der Tag endete auf dem Blumenmarkt, leider zu spät für die große“Vorstellung“, der Rest, der noch angeboten wurde, konnte sich trotzdem sehen lassen.