Nach der langen Zugfahrt mit nur 30 Minuten Verspätung am Abend vorher,
Typische Toilette (Indian Style):
wollte ich eigentlich ausschlafen und den Morgen ruhig angehen. Leider kam es nicht dazu, da ich aufgrund eines Missverständnisses eigentlich um 9 Uhr am Flughafen hätte sein müssen, um die andere Gruppe zu treffen. Nach längerem Hin und Her wurde ich abgeholt und traf die Gruppe dann am
Qutab Minar:
Hier handelt es sich um Ruinen aus dem 12. Jahrhundert. Mehrere große muslimische Bauwerke sind aus Resten von 27 abgerissenen Hindu und Jain Tempeln entstanden.
Die erste Moschee Indiens wurde hier erbaut mit einer Grundfläche von 43 * 33 Metern. Hierbei haben die Erbauer auch die Steine der alten Tempel mit Hindumotiven verwendet, was dann sehr interessiert wirkt.
Die große Eisenstange in der Mitte stammte schon aus dem 4. Jahrhundert und hat bis heute keinen Rost angesetzt.
In mehreren Bauphasen wurden über die Jahrhunderte hinweg immer wieder neue Gebäude errichtet. Die letzte Moschee wurde bis 1234 gebaut. Einige wurden nach dem Tod der Auftraggeber teilweise nicht mehr fertig gestellt.
Sehr interessiert sind die tollen Verzierungen:
aber auch die“Verarbeitung“ alter Teile der vielen Hindu Tempel:
Dann ging es weiter zu zwei unterschiedlichen Tempeln.
Der Bahai Tempel oder Lotus Tempel gehört zur Baha’i Religion und bisher wurden nur 8 Tempel weltweit gebaut. Dieser hat das Opernhaus Sydney als Vorbild und wurde 1986 nach einer Bauzeit von 6 Jahren fertiggestellt. Er ist knapp 35 Meter hoch und hat einen Durchmesser von 70 Metern mit 1.300 Sitzplätzen.
Der Bau und der Unterhalt finanzierten sich komplett aus Spenden. Die Baha’i Religion wurde schon 1844 in Indien etabliert.
Auf dem Weg zum Sikh Tempel sind wir am sogenannten India Gate vorbei gekommen.
Das sieht ein bisschen wie der Triumphbogen in Paris aus, wurde 1921 gebaut und ist 21 Meter hoch.
Eingraviert sind die Namen von 90.000 indischen und britischen Kriegstoten des Ersten Weltkriegs, sowie die weiterer Kriege und Katastrophen.
Der Sikh Tempel (Gurudwara Bangla Sahib). gehörte ursprünglich dem König (Raja) Jai Singh, einem indischen Herrscher aus dem 16. Jahrhundert, hieß damals Jaisinghpura Palast und wurde als Wohnsitz genutzt.
Der achte Sikh Guru, Guru Har Krishan hielt sich während seines Aufenthaltes in Delhi 1664 hier auf. Während dieser Zeit gab es mehrere Epidemien (u.a Cholera) und Guru Har Krishan half den Leidenden mit frischem Wasser aus einer Quelle des Hauses.
Alle, die davon tranken, überlebten. Daraufhin hat der Herrscher das Gebäude als Tempel/Moschee den Sikh zur Verfügung gestellt.
Hier der Bereich hinter der Moschee. Der Teich dient der Reinigung vor dem Besuch der Moschee.
Im Tempel wird 24 Stunden gesungen und gebetet. Es werden kostenlos 3 Mahlzeiten pro Tag an jeden verteilt. Alles wird hier vor Ort in einer Küche von Freiwilligen frisch zubereitet.
Hier werden die Fladen gezogen:
Hier die Zutaten in großen Behältern gekocht:
und hier die Fladen geformt:
und hier gebacken:
Alle Pilger die sich die Übernachtung nicht leisten können, bekommen auf dem Gelände eine günstige Unterkunft gestellt.
Die Religion der Sikhs unterscheidet sich von anderen Religionen:
Es ist eine monotheistische Religion, die im 15. Jahrhundert in Punjab gegründet wurde und heute ca. 25-27 Millionen Anhänger hat.
Die Sikh-Religion betont die Einheit der Schöpfung und verehrt einen gestaltlosen Schöpfergott, der weder Mann noch Frau ist. Weitere wesentliche Merkmale sind die Abkehr von „Aberglauben“ und traditionellen religiösen Riten, wie sie zum Beispiel im Hinduismus vorherrschen. Obwohl das Kastensystem den Alltag der Sikhs durchdringt, weil es im indischen Alltag übermächtig ist, wird es abgelehnt. In der religiösen Praxis gibt es verschiedene formale Vorgaben zum Beispiel bezüglich Kleidung, Namensgebung und Auftreten.
Den Abend verbrachten wir in dem besten Hotel (Leela Ambience) am Ort. Es war sehr, sehr schön und furchtbar luxuriös.
Hallo Ralf,
freue mich übe deine Bilder und Infos von deiner Reise. Sehr eindrucksvoll… Wünsche dir weiterhin eine gute Zeit!
Winfried