Nach einem guten Frühstück holten mich beide um 10:15 Uhr wieder ab und es ging direkt zur Banaras Hindu University (BHU) mit 30.000 eingeschriebenen Studenten an 6 Instituten und 15 Fakultäten auf einer Fläche von 52 Quadratkilometern. Ein Jahr Studium kostet dort ca. 1.500 €.
Wir schauten uns den Neuen Vishwanath Tempel an:
der von der hier berühmten Birla Familie erbaut wurde.
Eigentlich sind es 7 Tempel, die sich auf dem weitläufigen Areal befinden.
Der Park davor ist auch bei Einheimischen und Touristen sehr beliebt und wird gerne als Ausflugsziel genutzt.
Der Tempel ist eine Kopie des alten Vishwanath Tempels im Zentrum.
Auf dem Universitätsgelände befindet sich auch der Sudiengang Landwirtschaft. Hier eines der Gewächshäuser:
Weiter ging es dann zur Bharat Mata Mandir, dem Mutter India Tempel.
Ganz Indien ist hier so aus Marmor maßstabsgerecht abgebildet, wie es vor der Unabhängigkeit ausgesehen hat:
Oben sieht man die Himalaya Bergkette und unten das Meer:
Das lässt sich leider schlecht fotografieren, ist aber sehr eindrucksvoll. Es ist 1936 aus ganz vielen ca. 30 x 30 cm großen Marmorplatten auf einer Fläche von 920 x 950 Metern entstanden. Der Tempel wurde vom Freiheitskämpfer Shiv Prasad Gupta initiiert und auch finanziert. Der Bau musste mehrmals unterbrochen werden, weil einige der Erbauer wohl im Gefängnis landeten. Man wollte den Bau unbedingt verhindern.
Die letzte Station des Ausflugs ging etwa 10 KM außerhalb der Stadt nach Sarnath. Das ist der Ort, an dem Buddha das erste Mal predigte. Auf dem riesigen Gelände besuchten wir zuerst den Tempel mit der ca. 25 Meter hohen Buddha Statue, die erst 2011 errichtet wurde.
Das alles befindet sich in einem sehr schönen und gepflegten Garten.
Im Tempel nebenan eine sehr schöne goldene Buddha Figur:
Nach befinden sich die Überreste der 1835 ausgegrabenen Klosteranlage in der um 640 AD etwa 1.500 Mönche lebten. Im 12 Jahrhundert wurde die ganze Anlage von muslimischen Eroberern zerstört.
Die Dhamek Stupa, ist 44 Meter hoch und hat einen Durchmesser von 26 Metern.
Hier noch ein Überblick über das Gelände:
Im angrenzenden archäologischen Museum sind sehr schöne und erstaunlich gut erhaltene Skulpturen, Schmuck und Arbeitsgeräte aus den unterschiedlichen Zeiten zu sehen. Teilweise gehen die bis ins 11. Jahrhundert vor Christus zurück. Auch hier war das Fotografieren mit Mobiltelefon nicht erlaubt.
Da Varanasi auch für die Brokatarbeiten bekannt ist, machten wir auf dem Weg zurück ins Hotel noch einen Zwischenstopp bei einer alten „Manufaktur“, die in Handarbeit auf alten Webstühlen Kashmir und Seide zu Tischläufern und Wandbehängen verarbeitet.
Am „automatischen“ Webstuhl:
automatisch, weil nach einer Vorlage aus Lochkarten gearbeitet wird:
und ganz ohne Vorlage,
dafür aber mit deutlich mehr Farben:
Das Produkt wird immer von der Rückseite her gewoben. Das Ergebnis lässt sich auch sehen, so sieht es am Ende aus:
Für einen Meter braucht es 2 Leute und einen Monat ! Selbst hier in Indien fällt es dem Besitzer immer schwerer Nachwuchs zu finden.
Der Rückweg war wieder ein Kampf um jeden Zentimeter Straße:
Nach meiner Rückkehr ins Hotel gab es dann zum Mittagessen ein „Bombay Masala Grilled Sandwich“ mit Zwiebeln, Kartoffeln, Gurken und Minz Chutney mit Gewürzmischung alles als Aufstrich verarbeitet und gegrillt.
War sehr gut und eine interessante Kombination aus westlicher und östlicher Küche.
Den Rest des Tages, sowie den meisten Teil des folgenden Tages habe ich nicht mehr viel getan, sondern das Hotel genossen.