Die Nacht war kurz, denn im naheliegenden Tempel begann der neue Monat bereits um 4 Uhr (!) mit (für meine Ohren Lärm) Gesang und lauter Musik. Als ich um 7 Uhr dann aufgestanden bin, hörte die Musik wieder auf. Umgekehrt wäre mir lieber gewesen ?. So fuhren wir dann nach Tanjore, haben dort den Reiseleiter in Empfang genommen und sind gleich zum dortigen Brihadiswara Tempel gefahren.

Der Shiva geweihte Tempel wurde vom Tamil König Raja Raja Chola I zwischen 1003 und 1010 AD gebaut und zählt zum Weltkulturerbe der UNESCO. Es sieht aber eher so aus, als ob der König sich selbst ein Denkmal setzen wollte. Die gesamte Tempelanlage besteht fast nur aus unzementierten Granitblöcken. Der Kuppelaufsatz des 66 Meter hohen Haupttempels besteht aus zwei je 20 Tonnen schweren Granitblöcken.

Angeblich haben die Elefanten über eine mehrere Kilometer lange Rampe dorthin gebracht. Das gesamte Material, wie z.B. Blöcke von mehreren Metern Seitenlänge, soll aus einem 55 Kilometer entfernten Berg kommen.

Mehr als 700 Tempeldiener waren für den Erhalt des Tempels zuständig, teilweise Tänzer, Handwerker oder auch Priester. Das hat natürlich auch dafür gesorgt, dass die Leute versorgt waren und nicht auf dumme Gedanken kommen.

Gleich um die Ecke ging es in den Palast der Chola Könige.

Neben einem Museum gibt es dort auch eine umfangreiche Bibliothek, die der König schon sehr früh den „Untertanen“ zur Verfügung gestellt hat. Es gibt viele meist wissenschaftliche Bücher aus aller Welt zu sehen. Leider darf man nichts fotografieren. Dafür gab es eine sehr schöne Ausstellung über die Bronzearbeit bis zurück in 9. Jahrhundert !


(er zeigt seine weibliche Seite)
Weiter ging die Fahrt nach Trichy (eigentlich Tiruchirappalli) mit 850.000 Einwohnern die viertgrößte Stadt in Tamil Nadu.

Zur Tempelstadt Srirangam mit dem Ranganathaswam Tempel.

Der Tempelkomplex umfasst eine Fläche 960 × 825 Metern; ihn umschließen sieben konzentrische Mauerringe mit 21 Gopurams, der höchste von ihnen ist 73 Meter hoch. Das eigentliche Heiligtum befindet sich im Bereich zwischen den vier innersten Mauerringen, die äußeren Bereiche bilden ein hauptsächlich von Priestern bewohntes Stadtviertel.

Somit wird der gesamte Tempelbau auch noch bewohnt. Das gibt es normalerweise nirgends.

Srirangam gilt offiziell auch als eigene Stadt und bildet das Zentrum des Vishnuismus im sonst auf Shiva fixieren Tamil Nadu.

Dann ging es auf den Berg zum Rock-fort,

eine, auf einer Höhe von 83 Metern errichtete, Befestigungsanlage mit 2 Hindu Tempeln

und auf einem der ältesten Felsformationen der Welt (3800 Millionen Jahre alt).

Zutritt für Nicht-Hindus verboten
Im Fels befinden sich noch 2 weitere Tempel (Shiva im Osten und Vishnu im Westen) die in Höhlen untergebracht sind. Zum Gipfel (Tempel) sind es allerdings 344 Stufen.


