Die Nacht im Hotel war nicht besonders toll. Der Morgen etwas verhangen.
Das Frühstück etwas einfach, aber für mich persönlich gemacht. Sonst hatte in dem Hotel keiner Frühstück.

Um 9 Uhr ging es los als Abstecher  in Richtung Berge. Ziel war Tiruvannamali, eine der 5 heiligen Städte in Tamil Nadu. Die 2. auf meiner Reise mit knapp 150.000 Einwohner aber pro Jahr um die 8 Millionen Pilger !!

Auf dem Weg kamen wir an dem bekannten Vedagiriswarar Tempel in Tirukalukundram vorbei.

Einfahrt zum Vedagiriswarar Tempel

Der Legende nach trafen sich auf dem Berg, dort wo jetzt der Tempel steht, jeden Mittag 2 Adler, die aus unterschiedlichen Richtungen kamen. Einer sogar aus Varanasi. Sie wurden über Jahre gefüttert und kamen regelmäßig vorbei.

sieht schon mächtig aus dieser Vedagiriswarar Tempel

Der Gingee Fort Komplex verteilt sich auf drei Berge (240 Meter hoch), mit jeweils einer Befestigungsanlage.

Krishnagiri Fort
Chandrayandurg Fort
Rajagiri Fort

Eins davon, das Rajagiri Fort habe ich näher angesehen. Es enthält einige gut erhaltene Gebäude aus dem 13. Jahrhundert, u.a. einem sieben- stöckigen Heiratshaus

auf jeder Etage des Hochzeitshauses gab es jeweils nur ein Zimmer, einer Veranda und einer Treppe
Turnhalle (ob die da wohl auch schon Yoga gemacht haben ?)
das Getreidelager
der Elefantenteich
überall Affen, die sich nicht aus der Ruhe bringen lassen

Das ganze Fort ist eher ein großer Garten mit einigen archäologischen Ausgrabungen, sehr gut gepflegt und viele Gärtner kümmern sich um die Pflanzen.

der Eingang zum Venkataramana Tempel

Den antiken Venkataramana Tempel nicht weit davon entfernt, konnte man auch besichtigen. Er ist im 17 Jahrhundert gebaut worden und wird auch „Tempel der 1000 Säulen“ genannt.

Er ist noch „in Benutzung“. Ich wurde von einer Priesterin gesegnet ! Ein bisschen lang geworden der Punkt ?.

Weiter ging es auf dem Weg zu einem sehr außergewöhnlichen „Tempel“.

Kartikeya, Bruder von Ganesha
ein bisschen wie Niki der Saint Phalle

Das Hotel war zwar nicht ganz so schlimm wie das letzte, aber kein Vergleich zum ersten in Chennai. Das Mittagessen war ein typisches Südindisches Essen, auch Thali genannt.

Der nächste Tag in Tiruvannamali, nach einer lauten Nacht neben der Tankstelle, war wolkenverhangen, sodass man den heiligen Berg „Arunachala„, den ehemaligen Vulkan, gar nicht sehen kann. Wir machten uns auf den Weg zum berühmten Arunachalesvara Tempel zu Ehren von Shiva und Parvati einer seiner Frauen. Der Tempel erstreckt sich auf einer Fläche von 10 Hektar mit vier Türmen (Gopurams) an jeder Seite. Der höchste mit 66 Metern und 11 Stockwerken.

Arunachalesvara Tempel Haupteingang

Im 9. Jahrhundert von den damaligen Hindukönigen, den Chola, gebaut. Neben unzähligen Schreinen, gibt es auch eine 1000 Pfeiler Halle. Die Struktur des Tempels entspricht der des in Mahablipuram, nur deutlich größer.

Man achte auf die Elefanten auf der Mauer

Interessant ist auch die Assoziation zu den Chakren. Dieser Tempel steht für das Manipoora Chakra, in Höhe des Solar Plexus.
Für die Mitglieder der Hindugruppe der Saivism gehört dieser Tempel zum Element des Feuers aus den 5 Elementen.

Familienfoto

Da Wochenende war, dauerte die Fahrt vom Hotel zum Tempel etwas länger. Dann kam noch ein kräftiger Schauer dazu, sodass ich barfuß, mit Schirm bewaffnet, mit vielen anderen, den Tempel besuchte.

Im ersten, äußeren Teil

Nach ungefähr einer halben Stunde konnte ich dann auch den inneren Tempel betreten und Agni Lingam sehen. Sehr beeindruckend.

sehr schöne Steinmetzarbeiten überall an den vielen Säulen

Wenn ich etwas bezahlt hätte, wäre ich sicher schneller durchgekommen, aber das macht es ja gerade so interessant,  die vielen unterschiedlichen Menschen zu beobachten und nicht zu wissen, was es hinter der nächsten Ecke zu entdecken gibt.

eine der vielen Dächer

Zum ersten Mal auf dieser Reise durfte ich Fotomodell für eine Gruppe Jungs spielen, die gerne ein Photo mit mir machen wollten.
Der Regen hörte auch nicht auf, als ich aus dem Tempel ging.

auf dem Weg nach draußen

Die weiteren Besichtigungen waren dann eher etwas traurig. Wir haben dann auf dem Weg, zum Berg, hinauf viele weitere kleinere Tempel gesehen.

Schlangen Tempel unter einem Banyan Baum

Besonders interessant ist die Idee hinter dem Idukku Pillaiyar Kovil, einer Art Tempel, bei der sich die Pilger durch den sehr schmalen Durchgang quälen müssen.

Idukku Pillaiyar Kovil

Wer es schafft, dem wird Gesundheit und Wohlbefinden zuteil.


8 Tempel gehören zur Gruppe der Lingam Tempel (Asta), die alle ein Oktagon um den heiligen Berg bilden. Die acht im einzelnen:

– Indra Lingam (im Osten) verspricht ein langes Leben
– Agni Lingam (im Süd Osten), schützt vor oder hilft bei Krankheiten
– Yama Lingam (im Süden) dem Gott des Todes
– Niruthi Lingam (im Süd Westen), erfüllt Kinderwünsche, hilft aber auch sich von weltlichen Sehnsüchten zu verabschieden
– Varuna Lingam (im Westen), hilft angesammelte Sünden wegzuwaschen
– Vayu Lingam (im Nord Westen) für gute körperliche Konstitution
– Kubera Lingam (im Norden) für ein gutes Auskommen (auch aller Angehörigen)
– Esanya Lingam (im Nord Osten) sorgt für einen ausgeglichenen Geist

Das es auf dem Weg lag, habe ich mir gleich den Ashram für meinen nächsten Besuch ausgesucht ?. Der Sri Ramana Ashram lag auf dem Weg. Ramana Maharshi war einer der bekanntesten Swamis in der Gegend. Weitere waren Sri Aurobindo, der Gründer von Integral Yoga, Swami Ramdas und Yogi Ramsuratkumar.

Es gibt in der Gegend allerdings auch einige“Konkurrenz“, z.B. von Seshadri Swamigal, der Ramana Maharshi bei seiner Ankunft unterstützt hat, aber auch der Ashram von Yogi Ramsuratkumar ist nicht weit weg. Die Auswahl ist groß, aber auch die Richtung, der man sich dann anschließt. Aus dem Grund vertage ich diese Entscheidung ? und gehe Essen. Und wenn man Pech hat, gerät man an einen sehr umstrittenen Guru wie Nithyananda.