Wie immer, ging es früh los, wir mußten ja wieder die ganze Strecke zurück in Richtung Chennai. Auf dem Weg ein Tempel einer Gruppe aus Malaysia, die sich hier niedergelassen hat. Sieht schon von außen gut aus. Besucht habe ich ihn nicht.

Murugan Tempel

Da es in der Gegend viel Lehm gibt, haben sich auch einige Ziegeleien gegründet. Eine dieser „Ziegelstein Manufakturen“ haben wir besucht. Ganz einfach von der Straße das Gelände betreten und sich für die Arbeit interessieren …

getrocknete Steine
fertig zum Brennen, da kommt noch Erde drumherum und dann brennt das mit der Kohle für 15 Tage

Kugeln aus getrocknetem Zucker der Palme werden am Straßenrand verkauft. Das heißt Jaggery und sieht aus wie schwarze Bälle. Nicht weit davon entfernt wieder tolle Bergformationen.

das Dreigestirn

Dann eines der Highlights auf der Rückreise, ein Kali Tempel.

Weiter ging es mit dem Besuch des Sai Baba Temples. Ganz in weiß, auf einen Hügel und sehr schön ruhig gelegen. Sai Baba führte ein interessantes Leben, voll Meditation und Askese. Er versuchte die Hindus und Muslime zusammenzuführen. Ich habe für die ganze Familie den Segen bekommen !

hoch oben und ein toller Rundumblick
kleiner Tempel mit Gayatri, Supramanya und Dattatreya Swami
die heilige Kuh und
Hanuman darf nicht fehlen

Dann endlich erreichten wir Kanchipuram und den Varadharaja Perumal Tempel. Er wird auch als Vishnu Tempel bezeichnet. Es soll einer der 108 von Vishnus 12 Anhängern oder Alwars besucht worden sein.

Leider konnte ich den Haupttempel nicht besuchen, dafür aber einige kleinere Tempel.

Die neun Planeten sind hier auch vertreten.

Und ganz viele Statuen, die zu großen Festen nach draußen gebracht werden. Jede der Gottheiten hat eine Kopie im Tempel, die dann zur Prozession mitgenommen wird. Die wiederum haben alle eigene Tempel unter dem Dach des großen Tempels. Es gibt 32 Schreine, 19 Türme (Vimanams) und die Hallenkonstruktion wird von 389 Pfeilern gehalten. Eine der Hallen wird die 100 Pfeiler Halle genannt.

Nagas, Schlangenwesen oder Schlangengottheit in der indischen Mythologie
Das „Nachtlager“ von Vishnu. Jeden Morgen wird er geweckt und herausgeholt und abends wieder schlafen gelegt

Ganz berühmt ist auch der, angeblich, 2500 Jahre alte Mangobaum auf dem Gelände, der besonders den Unverheirateten Glück bei der Partnersuche bringen soll.

Da es sich um einen Vishnu Tempel handelt, findet man ihn an allen Ecken und Säulen wieder.

auf einem Bein !
Dieses Asana kenne ich noch nicht

Da die Hindu Könige jeder Epoche dem Tempel ihren eigenen persönlichen Stempel aufdrücken wollten, erweiterten sie ihn immer wieder und spendeten auch jeweils eine Lingam Granitskulptur. Deshalb gibt es in diesem Tempel jetzt 128 davon !! Ein paar konnte ich sehen.

Und einen mit 1008.

schwer zu sehen, aber zwischen den Aussparungen sind die kleinen Lingams versteckt

Es gibt noch so viel über den Tempel zu berichten, lediglich eins wollte ich noch erwähnen, Kali ist auch da !

Natürlich gibt es auch immer eine Geschichte hinter der Entstehung des Tempels, die zeigt dieses Bild.

das riesige Eingangstor

Auf dem Weg nach Mahabalipuram sind wir an einem Tempel unter einem Baum vorbeigekommen.

wo fängt der Baum an und wo endet der Tempel ?

Mahabalipuram ist berühmt für seine Steinmetzkunst. Dort werden Statuen für die Tempel der Welt produziert. Die liefern bis nach Malaysia !

bei der Arbeit, erst die Umrisse, dann werden die Feinheiten vom Chef gemacht

Passt leider nicht ins Handgepäck ..

Der nächste Höhepunkt war dann die dortigen Tempel, (5 Rathas genannt) die wohl nie „in  Betrieb“ gegangen sind. Es waren sozusagen Prototypen der verschiedenen Dynastien der Pallava (Hindu) Könige, die versucht haben ihr Können in Stein zu verewigen. Da alles direkt aus dem Fels geformt wurde, sind einige Dinge schief gelaufen, die bei einem „richtigen“ Tempel nicht passiert wären. So z.B. dass die Kuh nicht in Richtung dem Inneren des Tempels schaut, sondern parallel dazu, genauso der Tiger (?). Sehr schön alles aus dem Felsen geschnitten. Allerdings haben sie von oben nach unten gearbeitet und haben den Sockel dann nicht fertiggestellt.

Weiter ging es zu den Open Air Panoramen. Das Krishna Mandopa zeigt, wie er den Dorfbewohner hilft, die vom Regen überrascht wurden. Hier hält Krishna den Berg (Govardhana) als Schutz hoch, unter dem sich die Bewohner unterstellen können. Einige sind davon beeindruckend, andere eher nicht.

Bevor es in den Tempel ging, schauten wir uns noch Arjuna’s Penance an. Ein 3D Panorama, dass den (inneren) Kampf Arjunas zeigt und die einzelnen Beteiligen. Heißt auch „Kiratarjuna“ und entstammt dem Epos Mahabhartha.

Im Sri Sthala Sayanaperum Tempel, gleich nebenan, war es für mich sogar möglich direkt im Inneren eine Segnung des Priesters zu bekommen, obwohl ich kein Hindu bin. Einen Blick auf den liegenden Vishnu  konnte ich auch noch erhaschen  Der Priester war da sehr tolerant. Auch beim kleineren Tempel nebenan (Lakshmi) bekam ich den Segen.

Vishnu in Schlafposition
Sri Sthala Sayanaperum Tempel

Am Ende dieses Tourteils haben wir noch Krishnas Butterball angesehen. Von vorne hat man das Gefühl, der Stein rollt gleich auf einen zu. Das ist aber nicht der Fall. Einige haben schon probiert den zu bewegen, mit wenig Erfolg. In jungen Jahren hat Krishna gerne seiner Mutter Butter geklaut und dabei ist ein Stück auf den Boden gefallen ?. Das ist die Geschichte dazu.

Krishnas Butterball

Vor der Verabschiedung des lokalen Reiseleiters, habe ich noch einen Blick auf die zwei Küstentempel geworfen, die Shiva geweiht sind.

Küstentempel