Die Eröffnung des Karnevals fiel für mich aus, dafür musste ich um 5:30 Uhr aufstehen, um pünktlich um 6:30 Uhr zum „Singen“ zu kommen. Das erste Treffen der Gruppe im Unterrichtsraum (hier noch leer):
Alle 7 waren schon da und begrüßten mich fröhlich.
Es war eine junge Mischung (alle nicht älter als Ende 20) von überall her. Einige waren aus Indien oder aus Indien ausgewandert, eine aus USA, eine aus Vietnam und ein Japaner, der vorher noch keinen Kontakt mit Yoga hatte.
Da ich in der ersten Woche der 4 wöchigen Yogalehrer Ausbildung noch nicht dabei war, konnte auch nicht mitsingen. Es gab auch keine Dokumentation, ausser in Sanskrit. Alle hatten nur ihre persönlichen Notizen. So hörte ich erstmal nur zu. Die anschließende Meditation war auch neu.
Dann ging es mit den Asanas los und dann war ich verloren. Sicherlich kannte ich die meisten davon, allerdings war die Art und Weise der Kombination etwas ungewöhnlich, aber bei um die 5.000 Asanas war es nicht ungewöhnlich, dass ich nicht alle kannte. Es wurden immer 5 Wiederholungen gemacht, auch ganz schön anstrengend. Die 90 Minuten überstand ich aber ohne Ausfallerscheinungen.
Danach gab es erstmal „Frühstück“, kein Vergleich mit dem, was wir so kennen. Es gab immer entweder Fladenbrot, Reis oder Nudeln plus z.B. Bohnen (alles warm) und Rohkost. Nicht so wie bei uns mit Toast oder Müsli.
Die Theorie im Anschluss war dann doch etwas überraschend für mich, da ich mich mit dem Philosophieteil von Yoga bisher noch nicht beschäftigt hatte und nun einen ersten Einblick erhielt. Jetzt konnte ich auch verstehen, dass man darin nicht nur seinen Master machen kann, sondern sogar promovieren (was einer der Meister oder Gurus gerade plante).
Zum Mittagessen gab es frisch gepressten Saft und gemischtes Gemüse als Brei, nicht sehr appetitlich angerichtet, aber durchaus essbar. Das wurde allerdings direkt neben dem Yogaraum in der kleinen „Küche“ zubereitet und nicht in der Kantine. Hier nimmt man es mit den hygienischen Standards nicht so genau. Das wäre bei uns undenkbar.
Der Nachmittag hatte dann indische Philosophie zum Thema: Astika und Nastika. Die zwei Schulen, bei der die ersteren an die Existenz eines höheren Wesens glauben, die anderen nicht. Diesen Disput gibt es schon von alters her. Sehr interessiert.
Der Nachmittag schloss mit Dynamic Yoga ab. Hierbei werden die einzelnen, schon bekannten, Übungen elegant verbunden, die Ausführungsgeschwindigkeit erhöht und mit netten zusätzlichen Übungen ergänzt. Das brachte den besten Yogi ins Schwitzen. Von mir gar nicht zu reden. Danach war dann nicht mehr viel los.