Der Tag begann um 8:30 Uhr mit der Fahrt vom Hotel durch die rote Altstadt von Jaipur. Der erste Fotostopp war „Hawa Mahal“ der sogenannte „Palast der Winde“, der aber überhaupt nichts mit dem Buch oder dem Film zu tun hat.
Es ist ein architektonisch außergewöhnliches Bauwerk und ist Teil des riesigen Stadtpalasts der hiesigen Maharajas und wurde von Maharaja Sawai Pratap Singh im Jahr 1799 erbaut. Auch wenn es als eines der Hauptsehenswürdigkeiten Indiens gehandelt wird, war ich etwas enttäuscht. Der Bau steht mitten zwischen ganz normalen Häusern auf der Hauptstraße.
Das fünfstöckige Gebäude, was nur ca. acht Meter tief ist, hat zahllose Balkone und besteht aus rotem und rosa Sandstein mit Verzierungen aus Branntkalk. Das Ganze diente allein dazu, den Haremsdamen den Ausblick, auf die zu Ehren des Herrschers oder an religiösen Festtagen veranstalteten pompösen Festumzügen, zu ermöglichen, ohne selbst gesehen zu werden. Die kleinen vergitterten Fenster ermöglichten eine ständig, kühlende Luftzirkulation. Daher kommt auch der Name Wind-Palast (hawa = Wind, mahal = Palast).
Weiter ging es durch die saubere Innenstadt (kaum zu glauben). Hier das Beweisfoto:
So sieht es fast überall dort aus.
Etwas außerhalb in den Bergen befindet sich das Amer Fort.
Das Fort hat eine Grundfläche von 4 qkm, würde 1592 gebaut und ist ein Weltkulturerbe.
Wir sind dann mit einem Jeep zum Eingang gefahren.
Man konnte auch auf Elefanten den Weg bewältigen:
Hier nochmals von oben:
Dort wurden wir gleich von vielen fliegenden Händlern begrüßt. Da sind einige unserer Mitreisenden dazu entschlossen hatten den Händlern etwas abzukaufen, wurden wir sie nicht mehr los.
Das Fort ist so groß, dass man gar nicht alles erfassen kann. Wie wir kommen täglich 5.000 Besucher auf die Idee, das Fort zu besuchen, sodass es oft zu regelrechten Staus kommt.
Es gibt 4 Ebenen mit jeweils einem eigenen Innenhof durch die wir dann geführt wurden.
Und über allem der Gott Ganesha:
Wunderschöne Wandverzierungen:
Dann der Platz, an dem der Herrscher seine Untertanen empfangen hat. Das war ein künstlicher Wasserlauf, der für Abkühlung sorgen sollte:
Gegenüber der Tempel des Herrschers mit sehr viel Spiegeln und Verzierungen:
Hier im Detail:
Ganz versteckt hinter einer verschlossenen Türe noch einige Fenster aus Murano Glas:
Danach haben wir einen kurzen Fotostopp am Jal Mahal (Wasserpalast) im von Menschen aufgestauten künstlichen Man Sagar Lake gemacht.
Danach bot uns der Reiseleiter an, dass er uns die bekannten Stoffdruckereien zeigen könnte. Die Idee war gut und so bekamen wir alles erklärt.
Ein Motiv besteht aus mehreren Stempelungen mit verschiedenen Farben, die aus Gewürzen wie z.B. Kurkuma (gelb) oder Zwiebeln (weiß) hergestellt wurden.
um alles zu fixieren wurde das Tuch dann in Essig gelegt und änderte dann plötzlich die Farben:
Das mutete fast wie Zauberei an.
Der Rest des Besuchs der „Kooperative“ entpuppte sich dann schnell zu einer Werbeveranstaltung für echte indische Teppiche u.a. aus Kamelhaar oder Kaschmir.
Auf dem weiteren Weg zum Stadtpalast wurden wir mit Bananen und Wassernüssen versorgt.
Eine sehr interessante Frucht, die sich nicht so einfach öffnen ließ:
und sich etwas nach Wassermelone anfühlte, geschmacklich aber nicht überzeugen konnte.
Danach wollten wir uns mal ansehen, wo der Maharadscha auch jetzt noch wohnt, wenn er mal in Jaipur ist.
Der Stadt Palast wurde 1729 bis 1732 gebaut.
Da die kleine Fahne oben steht, ist der Herrscher daheim.
Der Herrscher traute niemandem über den Weg und hat deshalb während seines Englandbesuchs sein eigenes Wasser mitgebracht. Hier einer der beiden Silberbehälter mit jeweils fast 4 Kubikmeter Inhalt:
Besonders schön ist der Innenhof mit den 4 Toren, die die 4 Jahreszeiten symbolisieren:
D
der nächste Durchgang führt direkt zum Museum, in dem die Gewänder des Herrschers und seiner Familie gezeigt wurden:
die Elefanten in voller Größe:
Das Museum:
die Seitentüren:
Am Ende des Besuchs zeigten uns noch 2 „Krieger“ wie man den Turban in weniger als einer Minute bindet. Hier der Beweis:
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Nach einer halsbrecherischen Fahrt mit einer Fahrradrikscha
machten wir uns wieder auf den Weg ins Hotel, wo mir meine frisch gewaschene Wäsche auf’s Zimmer gebracht wurde. Das sah dann so aus:
Alles in Papier und Karton gelegt, fast wie aus dem Laden.
Hier noch ein paar Impressionen aus dem Hotelzimmer: